Noch ein Solerawinzer. Passend zum Namen heißt die Visitenkartencuvée nach der Tafelrunde von König Artus. Lancelot-Pienne gehört in Cramant zu den Winzern, denen es weniger auf Balance anzukommen scheint, als auf einen herzhaften, vom Terroir durchaus mitgetragenen Stil.
1. Cuvée de la Table Ronde Grand Cru Brut Nature
100CH aus Cramant, Avize und Chouilly, 2007er Ernte und ca. 15 Jahrgänge Solerareserve.
Sehr würdiger, kräftiger, von der Solera abgerundeter Champagner, der sich als Brut Nature sehr gut schlägt.
2. Cuvée de la Table Ronde Grand Cru Brut
Zusammensetzung wie der Extra Brut, wirkte auf mich mit seiner Muscovadozuckernote zunächst etwas eigen, wurde dann limonadiger, wenngleich sehr gefällig und für die meisten unbefangenen Verkoster sicher vorzugswürdig.
3. Blanc de Blancs Grand Cru
2008er Basis aus den Coteaux Sud d'Epernay Monthelon, Mancy, die 20% Reserve sind wieder Solera; mise en bouteille 2009, mit 8 g/l dosiert.
Weißer Blütenteppich, weißer Pfirsich, ausgewogener und aromatisch stimmiger, als der Table Ronde Brut.
4. Cuvée Sélection
62PM 28CH 10PN, 2007er Basis, mise en bouteille 2008.
Für einen Winzer aus Cramant ist der Meunieranteil hier ungewöhnlich hoch. Macht nix, Giles Lancelot kann damit umgehen. Der Champagner ist sonnig, freundlich, mit einer Mischung aus sehr reifer Ananas und Grapefruit, da habe ich von Winzern aus der Vallée de la Marne – und dort sind ja die Meunierspezis zu Hause – schon schlechtere, dünnere, brotigere, fadere Champagne getrunken.