0. Opener
Sektkellerei Höfer, Würzburg: Pinot Prestige Cuvée (Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay) Brut, AP aus 05
15,00 €
feinfruchtig, blütenblättrig, animierende Säure, konziliante Butternote, rund und gelungen
I.1
Juliusspital, Würzburg, 170 ha: Cuvée Pinot (Weiß- und Grauburgunder) Extra Brut 2006
17,90 €
amylisch, bonbonig, buttrig, Sauerampferbeimischung, Campher, leichte Herbe zum Schluss
I.2
Weingut am Stein, Ludwig Knoll, Würzburg, 21 ha: Grauburgunder Brut 2006
15,00 €
schlanker, spritziger, leichter als der Juliusspitäler, auch mit einer leichten Campherherbe am Schluss
II.1
Fürst Löwenstein (TRIAS), Kreuzwertheim, 30 ha, Grundweine im Barrique, RZ 3 g/l: Weißer Burgunder Satzenstein Extra Brut 2006
20,00 €
Gummireifen und Talkumpuder, entwickelt sich dann aber beträchtlich im Glas, später mit Blüten und obstigen Aromen
II.2
Graf Schönborn, Volkach, 30 ha: Weißer Burgunder Extra Brut 2005, 24 Monate Hefelager
19,50 €
rassig, fruchtig, mild, mit ausgeprägter, eleganter Beeren-/Birnenaromatik
III.1
Schäffer, Volkach-Escherndorf, 3,4 ha: Riesling Extra Brut 1999, 50 mon. Hefelager
12,95 €
Petrol und Zitrusfrüchte, kalkpudrig, wirkt keineswegs ältlich
III.2
Störrlein (TRIAS), Randersacker, 8 ha im Marsberg und Sonnenstuhl: Riesling Extra Brut 2004
13,00 €
wieder Petrol und Zitrusfrüchte, eine Spur fokussierter, mit mehr innerer Struktur
IV.1
Schmitt's Kinder (TRIAS), Randersacker, 19 ha: Schreurebe Brut, AP 07
13,90 €
pink-grapefruchtig, beerig, sauber, kalkig, pudrig, als Scheurebe zu erkennen, aber ohne aufdringliche Katzenpisse, sondern überwiegend exotische Aromen mit allenfalls einer Spur Salmiak, die sich aber im Aromenkonzert gut eingliedert; keine dominanten Aromenausreisser, sondern gediegener Sektgenuss
IV.2
Weltner, Rödelsee, 7,5 ha: Scheurebe Brut 2006
11,00 €
etwas kräftigere Aromatik und ausgeprägtere Salmiaknote, die sich mit etwas nachprickeln langsam verliert, aber noch nicht unangenehm wirkt, hier auch wieder Grapefruit und Cassis
– für beide Scheureben fiel die Bezeichnung (sympathisch-)dümmlich, zu verstehen im Sinne sorgloser und unbeschwerter Weinunterhaltung, was im Zusammenhang mit gut gemachter Scheurebe sowieso nicht fernliegt –
V. außer der Reihe
Jacquart: Mosaique Blanc de Blancs 1992
-,– €
dunkel, oxidiert, in der Nase ladungsweise Butterscotch und Toffee, für mich der Überrascher des Abends, weil ich den 92er angesichts der Vorstellung der BdB Jahrgänge 1997, 1998, 1999 (die sich alle vielleicht zwei, allerhöchstens drei Jahre mit Genuss trinken ließen) von Jacquart für längst hinüber gehalten hätte; stattdessen diese appetitlichen Toffeearomen und ein hauchdünnes Täfelchen feinster Milchschokolade, verspielte Reste einer ohnehin nie dominanten Säure und der Eindruck, als habe eine äußerst wohlriechende Frau gerade erst das Kaminzimmer verlassen
IV. Schließer
Sektkellerei Höfer, Würzburg: Rieslaner Extra Trocken, AP aus 04
12,30 €
Litschi, Drachenfrucht, pudrig und kalkig, trotz der hohen Dosierung mit präsenter Säure, im Mund eine Spur Ammoniak
Fazit: die Extra Bruts hätten gut und gerne auch Brut dosiert sein dürfen, auffällig war eine – beim Sekt leider of beobachtete – Herbe im Abgang, die den Wein nicht seriöser erscheinen lässt, sondern das ansonsten gute Mundgefühl eher beeinträchtigt