Ein (+) bezeichnet meine Favoriten aus der jeweiligen Kollektion am Verkostungstag.

 

A. NAHE

– Rieslinge –

 

I. Schlossgut Diel

 

1. Pittermännchen

Ausgewogen, fruchtig und klar, aber recht wenig Säure, eher birnig. Kann man auch als elegant bezeichnen, mir ist das zu wenig Wumms.

 

2. Goldloch

Etwas mehr Säure, dabei immer noch milde, hier aber schon schärfer ausgeprägte Konturen von gelbem Obst und mehr Gewicht als beim Pittermännchen.

 

3. Burgberg (+)

Mineralisch, auch nicht gerade massive Säure, aber gut versteckte Kraft und vielleicht der eleganteste von den dreien.

 

II. Dönnhoff

 

1. Dellchen (+)

Elegant, mit mild eingebundener, feiner Süße und einem saftigen, sämigen Naturell. Hoher Wegschlotzfaktor.

 

2. Hermannshöhle

Verschlossener, enger, mit höherer Säure und weniger Süße, deutlich ernster, als das Dellchen, aber wohl auch mehr Potential.

 

III. Emrich-Schönleber

 

1. Frühlingsplätzchen

Mineralisch, erdig, mit flintigen Noten. Sehr feine Säure und viel Spiel. Braucht frische Luft und Auslauf.

 

2. Halenberg

Etwas alkoholischer und schwergewichtiger als das Frühlingsplätzchen, in der Entwicklung auch etwas zurück, gesund-vegetabile Noten, die zusammen mit reichlich Säure noch ziemlich unruhig wirken.

 

IV. Tesch

 

1. Rothenberg

Mild, weinig, großväterlich. Sehr säurearm, mit sanfter Süße und keineswegs unangenehmem, aber auch nicht besonders originellem, weil recht allein dastehendem Apfelaroma.

 

V. Prinz zu Salm-Dalberg'sches Weingut

 

1. Berg Roxheim

Wässrig, mittelherb, nicht sehr lang.

 

2. Johannisberg

Alkoholischer, nicht ganz so wässrig wie der Berg Roxheim, länger, aber kein Knaller.

 

VI. Schäfer-Fröhlich

 

1. Felsenberg

Mild, sogar andeutungsweise nussig, dabei keinesfalls oxidativ, eigenwillig schön, mit herben Kräutern und von guter, säuregetragener Länge.

 

2. Kupfergrube

Gegenüber dem Felsenberg geglättetere Aromatik, aber am Gaumen griffiger.

 

3. Felseneck (+)

Pricklig, dem Felsenberg von der aromatischen, unverkitschten Eigenständigkeit nicht unähnlich, aber einen touch besser, weil irgendwie geheimnisvoller, abenteuerlicher und rundum eine Spur gelungener.

 

VII. Kruger-Rumpf

 

1. Kapellenberg

Samtiger, sanfter Auftakt, der schnell in heftige Säure übergeht und weg ist der Wein.

 

2. Dautenpflänzer

Eher grober Typ, dabei nicht besonders lang und recht sauer.

 

3. Pittersberg (+)

Der längste, ausgeformteste, mineralischste und mit charmant apfeligen Aromen ausgestattete Pittersberg machte dem Gaumen ein herbschönes Angebot.

 

B. RHEINHESSEN

– Rieslinge –

 

I. Kruger-Rumpf

 

1. Scharlachberg

Kräuter, saftig, mild, auch hier wieder Äpfel und eine unverkrampfte, einfach zu trinkende Stilistik.

 

II. Battenfeld-Spanier

 

1. Kirchenstück

Konzentriert, jung, dicht, fest, nur von einer ganz feinen, noch etwas Zitrusschalen-Bitterstoff mitschleppenden Süße stellenweise aufgelockert.

 

2. Frauenberg

Wie ein mit Kalk abgedämpfter, sehr mineralisch wirkender Pfalzriesling, viel Frucht, aber auch noch viele andere, weniger stark entwickelte Anlagen, insgesamt recht herb, aber blitzsauber.

 

III. Kühling-Gillot

 

1. Sackträger

Ölig, mit Fassgeschmack, ziemlich herbe Schönheit.

 

2. Ölberg (+)

Mineralisch, steinig, auch feuersteinig, erdiger, regennasser Boden, viel verhaltene Kraft, die dem Wein schon eine gewisse Eleganz verleiht.

 

3. Pettenthal (+)

Dem Ölberg nicht unähnlich, ruppiger, auch filziger und mit einem Hauch mehr Süße, am Ende mit Luft und Zeit vielleicht sogar der überlegene Wein.

 

IV. Gutzler

 

1. Kirchenstück

Naturtrüber Apfelsaft, süßlich; nicht schlecht, aber etwas einfach gestrickt.

 

V. Keller

 

1. Hubacker

Nur wenig und verspielte Säure, dafür Butter, Apfel und Zimt.

 

VI. Rappenhof

Der Rappenhof hat sich, das vorweg, nach Kellers Hubacker sehr gut geschlagen und das bei vergleichsweise moderaten Preisen.

 

1. Ölberg

Saftig, säurearm und insgesamt ganz gut, dem Gutzler'schen Kirchenstück nicht unähnlich.

 

2. Pettenthal

Mineralischer, männlicher, härter als der Ölberg, vielleicht etwas kürzer.

 

VII. St. Antony/Freiherr Heyl zu Herrnsheim

 

1. Pettenthal

Ölig, apfelig, weinig und rund, etwas mostig, insgesamt ganz fülliger Wein, mittellang.

 

2. Ölberg

Prickliger, und einen Hauch schlanker als das Pettenthal dabei auch kein Leichtgewicht.

 

3. Brudersberg (+)

Sämig, mostig, aber im Einklang mit sich selbst, präsente Säure und nährendes Fruchtfleisch stehen sich auf hohem Niveau gegenüber.

 

VIII. Wagner Stempel (+) das von mir favorisierte Weingut an diesem Tag

 

1. Höllberg

Schon der Höllberg schlank, rassig, kalkig, mit flotter Säure und gleichzeitig zupackender Art. Kein Weinungetüm, sondern ein behender Macher, geht in großen proben leider nur zu schnell unter, weil die feinen Anlagen des Weins kaum Chancen haben, sich im rechten Licht zu zeigen.

 

2. Heerkretz (+)

Vielschichtig, gediegen, sanft und von adeliger Süße, die dem Wein Würze und Politur verleiht, ohne aufgesetzt zu wirken. Rubensweib trifft es nicht ganz, aber um eine veritable Maitresse à la Marquise Maintenon oder Marie-Louise O’Murphy dürfte es sich schon handeln. Und das beste: praktisch jeder kann sie haben!

 

IX. Wittmann

 

1. Aulerde

Ein Wein, genau wie der Boden auf dem er steht. Unter einer dichten Packung von Ton, Sand, Stein liegt ein lockerer Kies. So liegt auch unter der dcihten, aber nicht gedrängten jodigen Mineralik eine luftige, lebenslustige Säure. Schon jetzt ein Vergnügen.

 

2. Kirchspiel (+)

Eine Schaufel mehr Komplexität und Ernsthaftigkeit legt das Kirchspiel drauf. Dickere Mineralschicht, mehr, auch ernstere Säure, dafür auch mehr und längerer Nachhall.

 

3. Brunnenhäuschen

Der Wein vom Rotliegenden oberhalb des Morsteins teilt dessen wesentliche Bodeneiegnschaften bis auf das Drainageverhalten. Gegenüber dem Morstein ist er feiner, leichter, buttriger und unterscheidet sich auch durch eine etwas nussige Art.

 

4. Morstein

Der schläft noch. Lange, ruhige Atemzüge von Kräuterduft und Steinen, eine grummelnde, tiefgründige Säure, darüber hoch aufgetürmte Schichten von Mineral. Ruhen lassen.

 

– Spätburgunder –

 

X. Battenfeld-Spanier

 

1. Kirchenstück 2007

Ziemlich herber, leicht kräuterbonboniger Geselle mit Malzbrocken und einer Andeutung von Weihnachtsmarkt: kühle Luft, kalte Nasen, Punsch- und Glühweingewürze.

 

XI. Gutzler

 

1. Morstein 2006

Der 2006er schon mit einem ziemlich reifen Auftreten, mit Mürbeteig und einer etwas mehligen Art.

 

2. Morstein 2007

Der 07er dagegen noch etwas zu jung und spitz. Genau dazwischen müßte es noch einen geben, dann wäre die Spätburgunder-Performance von Gutzler gelungen.

 

XII. Keller

 

1. Bürgel

Ladungen von Toffee, Milchschokolade, Kaffee und Himbeertörtchen. Erfreulich, dass bei diesem Wein keine kleinen Himbeerkerne zwischen den Zähnen stecken bleiben, auch erfreulich, dass sich da weder Graphit noch Rauch störend in den Vordergrund mengten, selbst obwohl ich das sonst sehr mag – hier hätte es bloss den idyllischen gesamteindruck verhunzt.

 

C. PFALZ

– Rieslinge –

 

I. Kuhn

 

1. Steinbuckel

Weich, fein, lang, aber auch aufgrund seiner überwiegend reifen, obstigen Aromatik etwas sättigend.

 

2. Burgweg (+)

Eleganter, bissiger, kraftvoller, dynamischer, aber auch schlanker als der Steinbuckel und insgesamt trotz seiner ebenfalls auf reifes Obst aufbauenden Stilistik eher das powerhouse unter den Kuhn'schen Rieslingen.

 

3. Kirschgarten

Noch etwas komplexer, und ca. eine halbe Gewichtsklasse höher angesiedelt ist der Kirschgarten. Auch hier wieder reife Stilistik, aber zusätzlich noch ein Händchen voll Bodylotion, die dem Wein Geschmeidigkeit und Elastizität verleiht.

 

II. Pfeffingen – Fuhrmann-Eymael

 

1. Herrenberg "M" (Mardelskopf)

Die Uhunase kündet von flüchtiger Säure, eine nicht unappetitliche Schärfer lässt erstmal vorsichtig nippen. Und in der Tat findet sich eine adstringierende Säure, die schwachen Mägen nichts anderes als feinstes Sodbrennen verheißt. Wem das nichts ausmacht, der wird unter der übrigens sehr küchenfreundlichen Säure einen noch längst nicht fertigen, spannungsvollen Wein finden, auf dessen weitere Entwicklung man sich freuen darf.

 

2. Weilberg (+)

Einen ebensolchen Rabauken verbirgt der Weilberg, dieser pubertierende Wein ist der Parkourläufer unter den Weinen. Zupackend, schnell, drahtig, gleichzeitig elegant und nahtlos geschmeidig. Gefiel mir deshalb deutlich besser als der "M", wobei beide Weine sicher noch eine verfolgenswerte Entwicklung absolvieren werden.

 

III. Mosbacher

 

1. Kieselberg (+)

In der Nase wie ein Cassis-Traubenzuckerbonbon aus der Apotheke; auch Nektarine mag dabei sein. Ein Wein, der mir sehr leicht, fast zu leicht vorkommt aber die Eleganzphilosophie von Mosbacher exemplarisch zum Ausdruck kommen lässt. Gehört solo getrunken, im Verkostungsgetümmel geht er schnell unter.

 

2. Pechstein

Zitrusnoten, auch Grapefruit prägen diesen Wein. Und wer gerade keine Limette und keinen grobgemahlenen schwarzen Pfeffer zur Hand hat, um ein knalliges Salatdressing herzustellen, der kann auch einfach die rohen Salatblätter essen und mit diesem kompromisslosen Pechstein runterspülen.

 

3. Freundstück

Etwas herber, kräuteriger, und fetter geht es im Freundstück zu. Nachdem das Salatbouquet aufgegessen ist, darf es mit dem ersten Vorspeisengang auch etwas kräftiger weitergehen. Der Wein dazu ist völlig stimmig.

 

4. Ungeheuer

Eine sehr reife Leistung bietet das Ungeheuer. Honig, Wucht, Trockenkräuter, Ingwerschnipsel und Blutorange hämmert der Wein so eisenhart raus, wie 1870 die Telegraphenstationen Frankreichs Kriegserklärung an Preußen, dessen Ministerpräsident Bismarck bekanntlich einer der prominentesten Ungeheuer-Trinker war.

 

IV. Bassermann-Jordan

 

1. Hohenmorgen

Zwar saftig, aber mit einer vegetabilen, grünlichen Note, die nicht recht passen wollte.

 

2. Jesuitengarten

Organischer, harmonischer, schöner war der Jesuitengarten. Auch hier etwas viel Gartengemüse, aber auch reichlich gelbes Obst und eine ordnende Säure. Mehr, als der Hohenmorgen, weniger als der Pechstein, im Moment aber am besten zu trinken. Auf lange Sicht wohl dem Pechstein deutlich unterlegen.

 

3. Pechstein

Der Pechstein pricklig, ausdrucksarm und eng, hinter der abweisenden Front aber schon absehbar eine Ansammlung verschiedenster Aromen; schwierig, die zuzuordnen, hier hilft erstmal nur warten, ich bin aber guter Dinge.

 

V. von Buhl

 

1. Kirchenstück

Buhl zeigte eine reihe schöner Weine, die langsame, aber stetige Entwicklung versprechen. Das Kirchenstück steht ersichtlich noch ganz am Anfang seiner Karriere und ist kaum mehr als erdig und ungelenk.

 

2. Jesuitengarten

Ein eleganter Wein, die Mönchskutte aus Seide, weltläufig, ansprechend, durchgebildet, vielleicht eine Spur Jod, vielleicht einfach Unruhe im Wein. Jedenfalls ein entwicklungsfreudiger Wein mit Potential.

 

3. Reiterpfad

Auf Anhieb erstmal furchtbar eng, zitronig, allenfalls noch etwas sehr harter, grüner Apfel. Erst mit etwal Luft lösen sich Blütendüfte, salzige Mandeln und Aprikose, auch Pfirsich aus dem monolithischen Block. Slowperformer, aber einer, von dem wir noch viel erwarten dürfen.

 

4. Pechstein

Schon ganz freundlich zeigte sich dagegen der Pechstein. Wie ein Juwelier präsentiert dieser Kollege seine Juwelen und breitet die Aromenpalette von roter Johannesbeere über Marille, Quitte bis hin zu Jonathan-Äpfeln und granitenen Klumpen aus. Der erste Wein der ollektion, der sozusagen mit offenen Karten spielt und jetzt schon zeigt, was er alles hat. Nämlich alles.

 

5. Ungeheuer

Nicht ganz so grandios und mühelos trabte das Ungeheuer an. In allem etwas gedrungener, noch nicht so lichtdurchflutet und glockenhell wie der Pechstein, auch kompakter und gedrängter wirkte das alles, aber vielleicht lässt sich das Ungeheuer mit der Entfaltung auch einfach nur mehr Zeit.

 

V. Christmann

 

1. Reiterpfad

Säurearm, mild und mit offenen Armen erscheint dieser Wein im Glas.

 

2. Langenmorgen

Ebenfalls versöhnlich und sehr gastfreundlich ist der Langenmorgen. Mit einem Anklang von Weizenkörnern in der Nase, im Mund dagegen eher reife Kumqat.

 

3. Mandelgarten

Mineralisch und durchstrukturiert, aber auch saftig, von der herbfruchtigen Seite der Mango beeinflusst, für mich nur knapp unter demn Idig.

 

4. Idig (+)

Schlank und ausgewogen, so elegant wie der Nachtfuchs Toulour aus Ocean's Twelve, geschmacklich in der Nähe einer Mischung aus Pitahaya und Litschi, vibrierend, agil, leicht, stark.

 

VI. Bergdolt St. Lamprecht

 

1. Reiterpfad

Mild, leicht und würzig, erinnert an Milch mit Muskatnuss, geschmacklich wie ein Apfeljoghurt, solider Wein, fair bepreist.

 

VII. Ökonomierat Rebholz

 

1. Im Sonnenschein "Ganz Horn"

Zurückhaltende Mineralität, leichter, nicht dramatisch säurehaltiger Wein, sondern ein vornehm zurückhaltender, sich seiner Stärke bewusster Riesling.

 

2. Im Sonnenschein

Gegenüber dem Ganz Horn jodiger, salziger, fast schon etwas problematisch, wenn da nicht auch diese unschuldige, reine Pfalzfrucht wäre, Aprikose, Weinbergpfirsich, mit grasigen Noten unterlegt.

 

3. Kastanienbusch (+)

Sanfter Engel aus Blutorange und Vanille, Nektarine, eine Prise Salz, herrschaftlicher und prunkvoller als die beiden Sonnenscheine, aufgrund dieser Offenheit, bei mindestens gleichem Potential, von mir etwas höher angesiedelt.

 

VIII. Friedrich Becker

 

1. Sonnenberg

Einer der wenigen ganz leichten Rieslinge, mit nur 12,2% vol. alc. Wirkt regelrecht moselanisch, Nektarine und Aprikose, feine fruchtige Säure, wahrscheinlich einer der Weine, die im Rahmen einer solchen Verkostung allzuschnell übersehen werden.

 

– Spätburgunder –

 

IX. Knipser

 

1. Kirschgarten "Mergelweg" 2006

Die Ansage ist: stark, zart, süß. Zwischen diesen Polen schwebt der Wein, unterstützt von einem leichten Feuer.

 

2. Kirschgarten 2006 (+)

Der Kirschgarten legt noch ein Scheit drauf, ohne dass das Fruchtmobilé verbrennt. So wird aus dem herzhaften Kirscharoma z.B. gerade nicht ein Eau de Vie de Kirsch, sondern einfach ein intensiveres Geschmackserlebnis. Die ganze Konstruktion bekommt etwas mehr Frucht, Konzentration, Würze, Tannin und Druck.

 

3. Burgweg "Im Großen Garten" 2006

Etwas abgetaucht und unauffindbar wirkt der Große Garten. Die sparsame Frucht täuscht aber lediglich über die sich ankündigende reife hinweg, denn aus den poren wabert und dampft eine verführerische, dunkle, würzige Komposition aus Malzbrocken und Espressobohnen. Wenn der wieder auftaucht, wird's ein Fest.

 

X. Kuhn

 

1. Kirschgarten 2007

Ich bedauere ja am allermeisten, dass der Kuhn'sche Frühburgunder kein Großes Gewächs ist. Der Spätburgunder ist aber auch sehr schön, saftig, konzentriert und reif, freundlicher und greifbarer als die Kirschgarten-Komposition von Knipser.

 

XI. Bergdolt St. Lamprecht

 

1. Kalkberg 2007

Ziemlich klassisch deutsch anmutender Spätburgunder mit einer gut herausgearbeiteten Erdbeer-Himbeer-Frucht, aber auch etwas zu einfach gestricktem Säuregerüst. Kirschkern und Tannin, Rumkandis und ein touch Eukalyptus machen den Wein aber trotzdem zum Hingucker.

 

XII. Münzberg

 

1. "Schlangenpfiff" 2006

Lang, erdig und dem Schlangennaturell damit nicht unähnlich. Dabei eine milde Säure und keine stark ausgeprägte Frucht. Ein Kaltblüter eben.

 

XIII. Ökonomierat Rebholz

 

1. Im Sonnenschein 2004

Uhu, Erde, grip und Säure, wirkt dabei immer noch etwas tapsig und sollte erstmal die Säure unter den vorhandenen Zwetschgenhut bringen; dafür mit mildem, mandeligem Ausklang.

 

XIV. Friedrich Becker

 

1. Sankt Paul 2007 en Magnum (+)

Animierende, Neugier weckende Schärfe und schmeichelnde Süße wechseln sich ab, dazwischen feuert der Wein seine beeindruckende Beerenpalette ab, dass es nur so raucht – aber was für ein edler Rauch, vermischt mit Mokkaduft und Kakaobohnen, dann wieder Mon Chéri, etwas kunstvoll eingestreutes Tannin; ja so darf eine Diva sein.

 

2. Kammerberg 2007

Gerade mal 400 Meter vom Sankt Paul entfernt kommt hier gleich wesentlich mehr Säure ins Glas, der Wein ist gerbstoffiger, wirkt wilder, ist von drahtigem Körperbau, der die Sehnen etwas sträker hervortreten lässt, einfach der sportlichere Typ.