Auch das Lunchangebot der Ruhrgebietsköche muss man gelegentlich auf die Probe stellen. Das Mittags-Überraschungsmenu von Jörg Hackbarth war ein länger ausersehener Kandidat dafür.
I. Vitello Tonnato mit Rucola, Babyböhnchen und Kirschtomaten
Mürbes, weiches Fleisch, nicht zu fette Sauce, die daher kein starkes Säuregegengewicht benötigte. Niedlich und passend waren die Böhnchen, saftig und aromatisch die Kirschtomaten.
II. Bärlauchcappuccino mit Pfifferlingen und Croutons
Forsch gewürzt, ohne das Bärlaucharoma zu beeinträchtigen. Die Pfifferlinge fielen demgegenüber trotzdem nicht ins Gewicht. Die Croutons waren knusprig und von vernünftiger Seitenlänge.
III. Wildlachs-Teriyaki mit mariniertem Gemüse und Birnen-Chutney
Der Lachs schmeckte nach Lachs, ganz ohne zusätzliche Faxen. Die ließen sich in Form des gut gegarten Gemüses oder des sehr schmackhaften Chutneys hinzukombinieren.
IV. Spanferkelfilet auf Kartoffeltarte und Gemüsejulienne
Intensiver Schweinefleischgeschmack, der mich sehr an den der von mir geschätzten Schweinsfüsse erinnerte. Die Kartoffeltarte befand sich mit der Gemüsejulienne in einander ergänzender Eintracht und federte das Schweinchen schön ab. Dazu habe ich mir ein Gläschen von Freimuths 2008er Spätburgunder aus dem Barrique schmecken lassen.
V. Himbeer-Sorbet mit Beeren und Früchteschnitten, auf geeister Ricard-Sahne
Recht dunkel und ziemlich konzentriert war das Himbeersorbet, leicht, aber nicht besonders ricardig kam mir die Sahne vor. Vermittelnd wirkten die reifen Früchte.
Alles in allem ein sehr vernünftiges Mittagessen für gerade einmal 39,00 EUR.