Vins Clairs 2011:

Einige spannenden Sachen gab es bei den BSA-freien Grundweinen zu probieren, ob bloß als Spielerei oder mit echtem Potential lässt sich im Moment nicht sagen. Der Rosé de saignée “Blanc de Rose”, eigentlich eine Commazerisation, also gemeinsame Mazerisation von PN und CH hatte einen eigentümlichen, sehr hervorgehobenen Rosenduft, vermischt mit Mandelaroma, erwies sich aber nicht als sehr charmanter Trinkwein, mir war er zu mau für einen Vin Clair; Les Houtrants en complantation ist ein 2005 gepflanzter gemischter Satz aus PN PM CH Petit Meslier und Arbane, der mir wie der Rosé etwas laff vorkam und nur am Ende eine leichte Rauheit am Gaumen erzeugte; am klassischsten war die Cuvée Empreinte 55PN 38CH 7PM, 35% im Holz vinifiziert, Säure musste man hier abermals vergeblich suchen, dafür schien mir der Winzer hier am erkennbarsten wieder auf gewohntem Boden zu sein.

Champagner:

1. Expression

40PN 47PM 13 CH, 2009er Basis mit Reserve aus 2008, mit 9 g/l dosiert.

Saftig, mit guter Balance für einen etwas schwer geratenen Champagner, der von niedrigerer Dosage profitieren könnte.

2. Rosé de Saignée

100PN.

Kräftige Frucht, nicht unerhebliche Herbe, dazu eine alkoholische Note. Zum Essen geeignet, beispielsweise Linsen oder gepökeltes Schweinefleisch, auch confierte Entenschlegelchen und rustikale Küche der Region. Solo überzeugte mich der Rosé nicht.

3. Millésime 2004 aus der Karaffe

71CH 29PN, 100% Barrique, mit 2 g/l dosiert.

Das Holz drückt dem Wein merklich seinen Stempel auf, karaffieren musste man ihn deshalb aber nicht gleich unbedingt. Umfassende Aromatik, die im Nussigen beginnt und bei aller begleitenden Saftigkeit doch stärker den getrockneten, konzentrierten Aromen verhaftet ist.