Weiter ging's mit überwiegend stillen Champagne-Weinen, die zum zweiten Tel des Essens geöffnet wurde, einer sehr zünftigen Erntehelferspeise.
10. Pascal Docquet, Coteaux Champenois Le Mesnil Coeur de Terroir 2009
Ein weich geratener Chardonnay aus Le Mesnil, der wie Anfängerchablis schmeckt.
11. Horiot, AOC Rosé des Riceys "En Barmont" 2004
Eine Fruchtbombe, zur Boudin Noir und Schweinebauchstücken vom Grill fast nicht zu schlagen, trinkt sich jetzt perfekt und kann auch völlig ohne Begleitung aukommen.
12. Henri Goutorbe, Coteaux Champenois Ay Rouge
Ziemlich üppiger, etwas schwarzpfeffrig schmeckender Rotwein, der sich vor allem zum Essen empfiehlt.
13. René Geoffroy, Coteaux Champenois Pinot Meunier Cumières Rouge 2008
Ungeklärt, unfiltriert, der zweite Jahrgang nach dem Jungfernjahrgang 2004. Tulpenblütendurft. Vorrangig sauer, dann auch noch dünn, malzig, pflanzlich.
14. R. Pouillon, Coteaux Champenois Mareuil Premier Cru Rouge 2007
Beifuss, Pfeffer, Mehl. Panierte Gänsekeule könnte man damit runterspülen, die deutliche Säure des Weins würde dabei als große Hilfe dienen. Solo ist der Wein nichts für mich.
15. Léclapart, Coteaux Champenois Trépail Premier Cru Rouge 2002
Noch ein Säuerling, wenngleich gemäßigter als seine Vorgänger, mit fleischigem Aroma, gebratener Erdbeere, Morcheln. Kraftvoller und konzentrierter auch, als seine drei Vorgänger.
16. Lahaye, Coteaux Champenois Bouzy Rouge 1999
Veilchen, Lakritz, Cassis. Süße Reife, angestaubter Liebstöckel, im Mund noch sehr alert, obwohl eine Spur phenolisch anklingender Möbelpolitur dabei ist, die mich aber bei einem Coteaux dieses Alters nicht stört.
17. Bedel, Entre Ciel et Terre Brut 2002
100PM.
Zimthonigeis, Lebkuchenparfait, passte sehr gut zu einem nicht weiter definierbaren leicht salzigen Käse, auch zum Chaource sehr gut und ganz überragend, ja traumhaft gut zu einem 24 Monate alten Comté.
18. Hubert Paulet, Coteaux Champenois Pinot Noir 2004
Vinifiziert im Eichenfass. Angeflämmte Kräuter, Hummerbutter. Nicht so recht die Aromen, die ich in einem Pinot Noir erwarte. Wohl fehlerhaft.
19. Agrapart, Minéral Extra Brut 1992, dég. 2002
Stahltank. Wirkte mit seinen 5 g/l sogar schon hoch dosiert, machte aber noch einen jungen Eindruck, mit Quitte und sehr reifer Aprikose. Ließ mich trotzdem nicht jubeln.
20. Chartogne-Taillet, lieu-dit Orizeaux Extra Brut 2003
100PN, mit 10 g/l dosiert. Apfel, Rhabarber, Rote Bete. Die anfangs sehr prominente Säure wird behutsam von einer aus der Tiefe kommenden, d.h. gut integrierten Süße abgelöst.
21. Franck Pascal, Cuvée Prestige Brut 2003 en Magnum
Flacher, simpler, nicht so reif und aromatisch nicht so präzise wie der Orizeaux. Vielleicht liegt das am Flaschenformat.
22. Vincent Couche, Sensation 1997 en Magnum, frisch dégorgiert (3 Tage)
CH aus Montgueux und PN aus Buxeuil, mit 8 g/l dosiert.
Pushende, weckende Säure, wie eine von vorn in die Zungenspitze hineingedrückte Kanüle. Trotz Diam-Mytik ein leichter Muffton, der mich auch deshalb an einen Korkschleicher denken ließ, da ich sonst nicht sehr viele Aromen bemerkt habe.
23. Lahaye, Tres Vieux Marc de Champagne, Bouzy 1967
Ein Schnaps, der Kaffee und Kaminfeuer ersetzt.